28.02.21

Pflanzliche Sterole sind keine Dopingmittel und werden immer wieder als Testosteronbooster empfohlen

Pflanzliche Sterole als Testosteron-Booster zum Muskelaufbau

Viele Bodybuilder nehmen Präparate mit pflanzlichen Sterolen zu sich, in der Hoffnung, dass diese in körpereigenes Testosteron umgewandelt werden. Auf diese Weise soll ein besserer Muskelaufbau erzielt werden. Das sind Verbindungen wie Stigmasterol, Beta-Sitosterol, Auszüge aus Yamswurzel oder Bockshornklee.
Die Umwandlung in Testosteron im Körper des Menschen funktioniert aber nicht. Die Pflanzensterole liefern zwar das Sterol-Grundgerüst (daher stammt auch der Name "Steroide" für die Gruppe der echten und künstlichen Sexualhormone). Doch diese Hormonvorstufe wird vom Körper nicht zur Testosteronproduktion genutzt.
Die Wirkung der Pflanzensterole ist eher eine gegenteilige – sie beeinflussen die Östrogenproduktion. Da Östrogene die Antagonisten (Gegenspieler) des Testosterons sind, wird indirekt aber auch das männliche Sexualhormon beeinflußt. Pflanzliche Sterole können sowohl östrogensenkend als auch östrogensteigernd wirken.
In geringer Dosis eingenommen, binden sie sich an den Östrogenrezeptor und verdrängen dort das körpereigene Östradiol, was zu einer verminderten Östrogenwirkung führt. Auf diese Weise wird die hemmende Wirkung des Östrogens auf die Produktion von luteinisierendem Hormon verringert, was auf diesem Wege zu einer leicht erhöhten Testosteronproduktion führt. Diese Wirkung einer schwachen Dosis pflanzlicher Sterole entspricht im Prinzip der von bekannten synthetischen Antiöstrogenen wie Clomid oder Nolvadex, allerdings dürfte sie geringer ausfallen.
Mehr ist hier aber nicht besser: Höhere Dosierungen von pflanzlichen Sterolen üben nämlich einen gegensätzlichen Effekt aus, indem sie die Östrogenwirkung im Körper verstärken und die Testosteronproduktion vermindern.
Viel mehr Informationen über leistungssteigernde Substanzen finden Sie im Buch „Die Steroid Alternative– Nahrungsergänzungen im Bodybuilding“ von (Hg.) Klaus Arndt.
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